Private Haushalte benötigen ca. 30 % des gesamten Energieverbrauchs.
Der Energieverbrauch lässt sich wie folgt aufteilen:
Ca. 76% Raumwärme
Ca. 11% Warmwasser
Ca 8% Elektrische Geräte
Ca. 3% Kochen
Ca. 2% Licht
Das Gebäude
Die Gebäudeform und Größe spielen eine wichtige Rolle für den Energieverbrauch.
Große Volumen und Bauteilflächen, gegliederte Baukörper(Kühlrippenwirkung) führen zu einem
hohen Energieverbrauch.
Die Gebäudeorientierung sollte so erfolgen, dass die solaren Gewinne( Wärme-gewinne durch
Sonneneinstrahlung) ausgeschöpft werden.
Die Fenster /Türen sind entsprechend zu planen, Verschattungen sollten im Winter nicht erfolgen,
die Materialien sollten nach Möglichkeiten der Speicherfähigkeit ausgewählt werden.
Das Raumkonzept, sollte sich an der Himmelsrichtung orientieren, z.B. kühlere Räume(Schlafzimmer)
zur Nordseite.
Während bei Neubauten, die Möglichkeiten einer optimalen Planung und die Anwendung der aktuellen
Normen bzw. Verordnungen gegeben sind, existieren bei älteren Gebäuden, oft ungünstige Verhältnisse.
Bei den sogenannten Altbauten, wurden andere Prämissen gewählt. Es sollte in kurzer Zeit viel
Wohnraum geschaffen werden, die Materialauswahl war nicht besonders groß, von Energiekrise war
keine Rede.
Für diese Altbauten besteht ein großes Einsparpotenzial.
Die größte Fläche des Gebäudes, bezogen auf die Wärmeabgabe, stellt die Außenhülle dar.
Es handelt sich um Wände-, Decken/Böden-, Dachflächen
Die Flächen werden mit Fenstern, Türen und sonstigen Öffnungen versehen.
Der Verlust durch die äußere Gebäudehülle wird als Transmissionswärmeverlust bezeichnet.
Außenwände
Hier bestehen große Einsparungsmöglichkeiten durch eine Wärmedämmung, welche z.B. von außen
auf die Wände aufgebracht wird.
Die Außendämmung hat den Vorteile, dass die Wände als Wärmespeicher dienen können.
Wenn keine Außendämmung möglich ist, kann eine Innendämmung eingebaut werden, es sind jedoch
bauphysikalische Berechnungen durchzuführen und gegebenenfalls ist eine Dampfbremse/Dampfsperre
einzubauen.
Als Materialien gibt es vielfältige Angebote. Die Materialauswahl sollte entsprechend dem Anwendungs-
zweck erfolgen – Außen/ Innendämmung, Brandschutz, Schallschutz, etc.
Generell gilt: Je kleiner der Wert der Wärmeleitfähigkeit und je dicker die Dämmung- je besser ist die
Dämmeigenschaft.
Der sogenannte Uw Wert ist zu berücksichtigen, d.h. der Gesamtwert des Fensters bestehend aus Rahmen Uf
und Scheibe Ug.
Äußerst wichtig sind die Anschlussbereiche Fenster/Tür zur Wand oder Decke auszubilden. Hier sind Fugen
(Wärmebrücken) zu vermeiden.
Pu - Schaum ist kein ausreichender Dichtstoff!
Fenster und Türen sollten regelmäßig gewartet werden, damit sie funktionsfähig sind.
Generell gilt: Je kleiner der Uw - Wert - je besser ist die Dämmeigenschaft.
Bei Dachflächen besteht ebenfalls eine große Möglichkeit Energie einzusparen.
Am meisten wird die sogenannte Zwischensparrendämmung ausgeführt, d.h. Dämmung wir zwischen die
Sparren eingebaut.
Oft reicht die Sparrenhöhe nicht aus, somit wird über oder unter den Sparren eine weitere Dämmschicht
eingebaut.
Diese Dämmung stellt eine Innendämmung dar, es ist eine Dampfsperre bzw. Dampfbremse einzubauen.
Die Aufsparrendämmung kommt von außen auf den Sparren und stellt eine günstige Variante dar, da die
Holzkonstruktion im warmen Bereich liegt. Es entstehen keine Konstruktionsholzanschlüsse(Wärmebrücken)
und die Höhe ist meistens unbegrenzt.
Als Materialien gibt es vielfältige Angebote. Die Materialauswahl sollte entsprechend dem Anwendungszeck
erfolgen – Außen/ Innendämmung, Brandschutz, Schallschutz, etc.
Generell gilt: Je kleiner der Wert der Wärmeleitfähigkeit und je dicker die Dämmung- je besser ist die Dämm-
eigenschaft.
Bei Dachfenstern gilt:
Der sogenannte Uw - Wert ist zu berücksichtigen, d.h. der Gesamtwert des Fensters bestehend aus
Rahmen - Uf und Scheibe - Ug
Äußerst wichtig sind die Anschlussbereiche Fenster zur Dachfläche auszubilden.
Hier sind Fugen(Wärmebrücken) zu vermeiden. Pu - Schaum ist kein ausreichender Dichtstoff.
Generell gilt: Je kleiner der Uw - Wert - je besser ist die Dämmeigenschaft.
Decken, Böden
Diese Bauteile geraten oft in Vergessenheit.
Böden schließen meist gegen einen unbeheizten Keller oder gegen Erdreich ab.
Bei Altbauten ist die Kellerdecke meist nicht gedämmt, die Böden bestehen aus Beton mit Verbundestrich
( keine Dämmung unter dem Estrich). Durch solche Konstruktionen geht viel Energie verloren.
Eine einfache Möglichkeit, ist die Decke von der Kellerseite aus zu dämmen, die Anschlussbereiche sind
ebenfalls zu dämmen.
Ist das Dach nicht ausgebaut oder ist über dem ausgebauten Dachgeschoss ein Spitzboden, so befindet sich
hier ein nicht beheizter Bereich.
Eine einfache Möglichkeit, ist die Decke von der oberen Seite aus zu dämmen, die Anschlussbereiche sind
ebenfalls zu dämmen.
Es ist zu prüfen, ob eine Dampfsperre bzw. Dampfbremse eingebaut werden muss.
Als Materialien gibt es vielfältige Angebote. Die Materialauswahl sollte entsprechend dem Anwendungszweck
erfolgen – Innendämmung, Brandschutz, Schallschutz, etc.
Generell gilt: Je kleiner der Wert der Wärmeleitfähigkeit und je dicker die Dämmung- je besser ist die Dämm-
eigenschaft.
Heizung – Wasser
Die Heizung erfüllt meistens 2 Funktionen, sie erwärmt die Räume und das Wasser. Dies hat zur Folge,
dass der Brenner ununterbrochen zur Verfügung stehen muss.
Der Austausch der Heizung und des Warmwasserspeichers ist eine umfassende Maßnahme, welche gut geplant
werden muss.
Brenner, Warmwasserspeicher, Pumpen, Regelung, Rohrsystem und Heizkörper müssen aufeinander abgestimmt
sein, um eine effiziente Leistung erzielen zu können.
Die notwendige Leistung des Brenners, ist im Wesentlichen vom Heizbedarf abhängig.
Der Heizbedarf wird entscheidend von der Bausubstanz beeinflusst, d.h. je besser die Gebäudedämmung- je
geringer ist der Heizbedarf. Technische Anlagen sollten regelmäßig gewartet werden, damit sie funktionsfähig sind.
In vielen Altbauten sind die Heizungs- und Warmwasserrohre nicht bzw. ungenügend gedämmt, wobei bis zu ca. 30%
der Energie verloren gehen kann.
Die nachträgliche Dämmung ist einfach zu realisieren. Es gibt vielfältige Formteile aus unterschiedlichen Materialien.
Die Materialauswahl sollte entsprechend dem Anwendungszeck erfolgen.
Generell gilt: Je kleiner der Wert der Wärmeleitfähigkeit und je dicker die Dämmung- desto besser ist die Dämm-
eigenschaft.
Die Art und die Dimensionierung der Heizkörper richtet sich nach dem Heizsystem und dem Energiebedarf.
Heizkörper sollten stets frei abstrahlen können, d.h. nicht mit Möbeln verstellt oder mit Kleidung verhangen werden.
Eine ausreichende Wärmezufuhr im gesamten Raum ist wichtig zur Erwärmung der Baukonstruktion.
Die Regelung der einzelnen Räume erfolgt im Allgemeinen durch Thermostatventile.
Diese sollten sauber sein und nicht abgedeckt werden, damit die Fühler funktionieren können.
Die Qualität der Thermostatventile bestimmt die Energiezufuhr und somit den Verbrauch. Es sollten 1-k-Ventile(Kelvin)
verwandt werden.
Bei der Sanierung des Heizsystems, ist zu bedenken, dass mittlerweile gute alternative Systeme auf dem Markt sind,
wie z.B. Pelletkessel, Wärmepumpen, Solarenergie, etc.
Jeder Haushalt verfügt über eine Vielzahl technischer Geräte, mit steigender Tendenz. Überwiegend wird el. Strom
benötigt. Der Verbrauch der Geräte ist nach Energieeffizienzklassen angegeben, wobei A die beste Klasse ist
Insbesondere bei Geräten, welche permanent bzw. oft gebraucht werden, z.B. Kühlschrank, Kühltruhe, Waschmaschine,
Herd, TV, Radio, etc., sollte auf einen geringen Verbrauch geachtet werden.
Viele Geräte haben eine Stand-by-Schaltung, somit wird oft vermutet, die Geräte benötigen keinen Strom mehr, in
dieser Schaltung. Auch bei der Stand-by-Schaltung wir Strom benötigt. Es kann sinnvoll sein, Steckerleisten zu
verwenden, welche eine geregelte Abschaltung der Stromzufuhr ermöglichen.
Der Einsatz von Energiesparlampen oder Leuchtdioden tragen zur Reduzierung des Stromverbrauchs wesentlich bei.
Eine umweltfreundliche Variante ist der Einsatz von Solarstrom, hierunter sind Fotovoltaikanlagen zu verstehen, bei
welchen Licht in Strom umgewandelt wird.
Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und vergütet.
Für das Wohnverhalten gibt es keine Normen, jedoch haben die Lebens-gewohnheiten und die Verhaltensweisen
einen wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch.
Einige Beispiele aus der Praxis:
Die Kühlschranktür bleibt zu lang auf
Die Heizkörper heizen und das Fenster geöffnet
Die Raumtemperatur wir per Fensteröffnung geregelt und nicht per Ventil
Die Räume sind überheizt
Dünne Kleidung - die Raumtemperatur wird erhöht
Elektroherd - die Restwärme wird nicht ausgenutzt
Falsche Lüftung- hoher Wärmeverlust
Temperaturzonen sind nicht getrennt- kalte und warme Bereiche vermischen sich
Lüften:
Vorausgesetzt, die Bausubstanz ist nicht schadhaft, entseht Feuchtigkeit in der Luft durch Atmung, schwitzen oder
durch bestimmte Tätigkeiten - kochen, duschen, waschen, etc. Wichtig ist, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Luft
nicht auf Dauer zu hoch ist(größer 60%).
Zum abführen der Feuchtigkeit und der „verbrauchten Raumluft“ muss gelüftet werden. Am effektivsten ist die
Quer- bzw. Stoßlüftung. Die Fenster auf Kippstellung zu lassen, ist nicht ökonomisch, da der Luftaustausch langsam
stattfindet und somit viel Wärme verloren geht.
Zur Feuchteregulierung, ist ein Luftwechsel größer als das 0,8 - fache pro Stunde zu empfehlen.
Achtung: wenn im Sommer Kellerräume oder andere kühle Räume gelüftet werden, strömt die warme Luft
(welche mehr Feuchtigkeit enthält) in die kühleren Räume und die Feuchtigkeit kann an den kühlen Flächen
kondensieren. Stehen Möbel oder Einbauschränke vor Außenwänden, können diese Bereiche weder
ausreichend belüftet noch erwärmt
werden, es besteht die Gefahr der Schimmelbildung.
Es ist das Ziel mit wenig Energieaufwand ein behagliches Rumklima zu schaffen.
Dieses „Wohlfühlklima“ entsteht in Wohnräumen bei ca. 20 °C Raumtemperatur und ca. 50 % Luftfeuchtigkeit und
ausreichendem Sauerstoffgehalt der Luft. Zwischen der Lufttemperatur und der Oberflächentemperatur der Bauteile
sollten max. 3 °C Temperaturdifferenz bestehen. Wird die Temperaturdifferenz zu groß, entstehen Zugerscheinungen.
In Schlafräumen wird eine Temperatur zwischen 15-18 °C, als angenehm empfunden.
Unterschiedliche Temperaturbereiche sollten getrennt werden um Zugerscheinungen zu vermeiden.
Räume sollten nicht völlig auskühlen, auch wenn sie nicht benutzt werden
(Gefahr von Kondensation und Schimmelbildung), aber auch nicht überheizt werden.
Es gibt immer noch 2 Arten, den Verbrauchsausweis, es wird lediglich der Verbrauch auf eine Anzahl von
Heizperioden unter Berücksichtigung bestimmter Parameter, verteilt.
Der Bedarfsausweis ermittelt den Energiebedarf unter Berücksichtigung der Gebäudesubstanz, der technischen
Anlagen, der Objektausrichtung und weiterer Faktoren, welche einen Einfluss auf das Gebäude haben.
Der Energieausweis ist nur das Ergebnis einer Bestandsaufnahme und diese sollte sehr genau erfolgen.
Für eine sinnvolle energetische Gebäudesanierung, ist eine grundlegende Bestandsanalyse notwendig.
Von Online oder Telefonberatungen, welche einen hochwertigen Energiebedarfs-ausweis versprechen,
ist abzuraten. Jedes Gebäude ist zu besichtigen, auszuwerten und zu beurteilen. Pauschalisierungen
führen zu falschen Erkenntnissen und ungeeigneten Maßnahmen.
Ein Gebäude ist ein komplexes Gebilde, bei welchem unterschiedliche Faktoren zu beachten sind.
Mal eben die Fenster auszutauschen, hat in vielen Fällen zu Problemen geführt, da sich auf Grund der
Taupunktverschiebung, Kondenswasser bzw. Schimmel gebildet haben. Der Austausch der Heizungsanlage
ist abhängig von den weiteren energetischen Sanierungsmaßnahmen. In vielen Fällen wird erst einmal der
Kessel gewechselt und dann................sehen wir mal weiter(so ist es in der Praxis).
Energieeinsparende Maßnahmen sind zu planen, es ist ein Konzept zu erstellen, welches die Auswirkungen
der einzelnen Leistungen berücksichtigt und die Realisierung der Arbeiten ist mit besonderer Sorgfalt
auszuführen, besonderst bei Altbauten.
Auch bei Altbausanierungen, sind die aktuellen Normen, Regeln und Vorschriften zu beachten, es wird
insbesondre auf die DIN 4108 – Wärmeschutz im Hochbau und die Energieeinsparungsverordnung verwiesen.
Der Ratgeber soll anregen, sich mit der Thematik Energieeinsparung auseinander zusetzen und sinnvolle
Maßnahmen zu planen. Es wurde nur ein Teil der Möglichkeiten angesprochen. Detaillierte Informationen
können nur gegeben werden, wenn die örtlichen Verhältnisse ausreichend bekannt sind.
Bei größeren Maßnahmen oder Konzeptänderungen, ist auf jeden Fall ein kompetenter Fachmann,
zu Rate zu ziehen.
Weitere Informationen:
Büro für Ökonomie
und Bauplanung